Das Goldene Brett vorm Kopf 2024
2024 sponsert der Humanistische Verband Österreich das Goldene Brett vorm Kopf
Argumentieren lässt sich das allemal sehr gut, Humanismus und skeptisches Denken haben viele Gemeinsamkeiten, es sind Ansätze auf kritischem Denken, rationaler Analyse und der Ablehnung unbewiesener Behauptungen beruhen.
1. Kritische Prüfung von Behauptungen: Skeptisches Denken beinhaltet die sorgfältige Prüfung von Behauptungen und die Suche nach Beweisen. Humanisten wenden diese Prinzipien auf religiöse Behauptungen an und kommen zu dem Schluss, dass es keine ausreichenden Beweise für die Existenz eines Gottes gibt.
2. Evidenzbasierter Ansatz: Sowohl Skeptiker als auch Humanisten betonen die Bedeutung von Beweisen und rationalen Argumenten. Sie akzeptieren nur die Behauptungen, die durch empirische Beweise und logische Argumente gestützt werden.
3. Ablehnung von Dogmen: Skeptisches Denken beinhaltet die Ablehnung von Dogmen und Autoritätsansprüchen ohne kritische Prüfung. Humanisten lehnen religiöse Dogmen ab, da sie diese als unbegründet und widersprüchlich betrachten.
4. Offenheit für Revision: Ein wesentlicher Aspekt des skeptischen Denkens ist die Bereitschaft, Überzeugungen und Meinungen zu ändern, wenn neue Beweise oder bessere Argumente vorliegen. Humanisten sind in Regel bereit, ihre Ansichten zu ändern, sollten überzeugende Beweise für die Existenz einer Sache vorgelegt werden.
5. Unabhängigkeit von übernatürlichen Erklärungen: Skeptisches Denken bevorzugt natürliche und wissenschaftlich fundierte Erklärungen für Phänomene. Humanisten lehnen übernatürliche Erklärungen, wie die Existenz eines Gottes, ab, weil sie diese als unnötig und unbewiesen betrachten
Was war der größte unwissenschaftliche Unsinn des Jahres? Das „Goldene Brett vorm Kopf“ ist ein Satirepreis, vergeben von den Wiener Skeptikern. Mit ihm werden Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die mit wissenschaftlich widerlegten Thesen Geld, Ruhm oder Einfluss anstreben, obwohl sie es eigentlich längst besser wissen müssten. Von Wunderheilern bis zur Wünschelrute – die Welt des esoterischen Unsinns ist groß und weit.
Bei der Verleihung des „Goldenen Bretts“ werden die Jahreshighlights präsentiert und das herausragendste von ihnen gekürt. Ein Abend zum Lachen, zum Kopfschütteln und zum Klügerwerden.
Aus den Online-Nominierungen wählt eine Fachjury die 3 Finalisten und daraus den diesjährigen Preisträger für das „Goldene Brett“ nach diesen Kriterien aus:
- Grad der Abwegigkeit: Wie sehr stehen die aufgestellten Theorien im Widerspruch zu etablierten, längst ausführlich überprüften Theorien oder Naturgesetzen?
- Kritikresistenz: Müsste es die nominierte Person nicht längst besser wissen? Werden längst widerlegte Argumente weiterhin wiederholt? Werden Kritiker aufgrund sachlich fundierter Gegenargumente sogar abgemahnt?
- Kommerzielles Interesse: Bereichert sich die Person durch die Verbreitung von pseudowissenschaftlichen Produkten oder Dienstleistungen besonders unverhältnismäßig?
- Aktionsradius: Wie ist der Wirkungskreis der Person? Lokal, regional, global, unterstützt durch potente Geldgeber, vernetzt mit einflussreichen Personen, Institutionen, Unternehmen oder Medien?
- Pseudowissenschaft: Werden para- oder pseudowissenschaftliche Theorien dezidiert als Wissenschaft ausgegeben?
- Gefahrenpotenzial: Gefährdung der Gesundheit oder gar des Lebens von Personen, bzw. politisch-gesellschaftliches Gefährdungspotenzial (z.B.Rassentheorien).
Die Finalisten erhalten sofort nach Juryentscheid eine freundliche Einladung zur Preisverleihung. Die Jury setzt sich aus Experten der GWUP einerseits und den Akteuren (Moderator, Laudatoren, Side-Acts) der jährlich stattfindenden Preisverleihung zusammen. Das Line-Up der diesjährigen Veranstaltung wird noch bekanntgegeben.
Als Laudatoren und Side-Acts des Goldenen Bretts vergangener Jahre partizipierten u.a.:
- René Schröder (Biochemikerin)
- Claudia Wild
- Lorenz Mayer
- Mario Sixtus (Journalist, Autor)
- El Awadalla (Schriftstellerin, Aufdeckungsautorin)
- Niko Alm (Herausgeber, Laizist, bekennender Pastafari)
- Johannes Grenzfurthner (Künstler, Autor, Kurator, Regisseur)
- Anne Frütel (Autorin, Regisseurin)
- Robert Misik (Journalist, Sachbuchautor)
- Kurt Kotrschal (Verhaltensforscher, Autor und Wissenschafter des Jahres)
- Caroline Snijders (Skeptikerin, Dolmetscherin)
- Boris Lemmer (Physiker, Science Slammer, Autor)
- Heinz Oberhummer † (Physiker, Autor, Sciencebuster)
- Elisabeth Oberzaucher (Verhaltensbiologin, Ig-Nobelpreis-Trägerin für Mathematik)
- Alwin Schönberger (Leiter des Wissenschaftsressorts von profil)
- Ulla Kramar-Schmid (Journalistin, ORF, zib2)
Rückschau 2023
Das „Goldene Brett“ für Ulrike Guerot
Die Politologin Ulrike Guerot hat sich durch ihre Schriften und Auftritte zu einer Leitfigur der Verschwörungstheoretiker-Szene gemacht. Dafür erhält sie das „Goldene Brett vorm Kopf“. Der Preis fürs Lebenswerk geht an Daniele Ganser.
Das Goldene Brett
Das „Goldene Brett vorm Kopf“ ist ein satirischer Negativpreis für den größten unwissenschaftlichen Unfug des Jahres, vergeben von den Wiener Skeptikern, im Namen der internationalen Skeptiker- Organisation Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP).
Aus hunderten Nominierungen wurden drei FinalistInnen ausgewählt – als Siegerin des Jahres 2023 wurde schließlich bei einer Festveranstaltung im Wiener Stadtsaal am 5. Oktober die Politologin Ulrike Guerot gekürt. Neben Guerot hatten es auch der Finanzwissenschaftler Stefan Homburg und der Fernsehintendant Ferdinand Wegscheider ins Finale geschafft. Das „Goldene Brett fürs Lebenswerk“ geht an den Publizisten Daniele Ganser.
Ulrike Guerot: Sie müsste es besser wissen
Ulrike Guerots Arbeit mag auf den ersten Blick harmlos und sinnvoll erscheinen: Sie sprach sich scharf gegen Corona-Maßnahmen aus – eine prinzipiell legitime Meinung. Sie setzte sich für „Corona- Aussöhnung“ ein – wer könnte da dagegen sein?
Doch ein genauerer Blick offenbart dahinter ein verschwörungstheoretisch-antiwissenschaftliches Weltbild. Daten werden selektiv ausgewählt, Statistiken werden falsch dargestellt, trotz klarer Widerlegung bleibt eine Korrektur aus. Man stößt bei Guerot auf die wissenschaftlich falsche Vorstellung, man könne mit „Yoga und Spiritualität“ das „Immunsystem stärken“ und so auf Corona- Maßnahmen verzichten. Manchmal sind ihre Thesen unfreiwillig komisch – etwa wenn sie behauptet, die „männliche Brutalität“ bei einem Fernsehinterview habe bei ihr spontan zu einem Herpes- Ausbruch geführt. Manchmal klingen ihre Slogans aber auch bedrohlich: Um Leute wie Anthony Fauci und Bill Gates solle man „sich kümmern“. Und „die dunklen Gestalten von Pfizer und Co“ lasse man „nicht entkommen“. Guerot unterstützt damit das Narrativ der großen Corona-Verschwörung, obwohl gerade sie als Politologin es besser wissen müsste.
Auch mit Aussagen über Russlands Angriff auf die Ukraine sorgte Guerot für Aufsehen: Die Rolle der Ukraine sei es gewesen, stellvertretend für den Westen einen Krieg mit Russland zu beginnen, erklärte sie. Wer hier wen angegriffen hat, wird kurzerhand umgedreht. Auch falsche Zitate und Plagiatsvorwürfe brachten Guerot wiederholt in die Medien. Die Universität Bonn hat sich von ihr distanziert.
Ulrike Guerots Aussagen kann man nicht unabhängig von ihrer Position beurteilen: Als Wissenschaftlerin trägt sie eigentlich die Verpflichtung, besonders sorgfältig mit Fakten umzugehen. Aus akademischer Macht folgt akademische Verantwortung: Ihre Stellung als Professorin verleiht ihren Thesen besonderes Gewicht, daher muss sie sich auch einen besonders kritischen Blick gefallen lassen. Auch ihre bemerkenswerte Breitenwirksamkeit als oft geladener Gast in Talkshows sowie das Wachsen ihrer Fangemeinde in der Querdenkerszene sprach aus Sicht der Jury dafür, Ulrike Guerot das diesjährige „Goldene Brett“ zu verleihen.
Daniele Ganser: Der Westen ist an allem schuld
Ähnlich wie Ulrike Guerot begann Daniele Ganser mit Thesen, die man mit gutem Recht diskutieren kann. Er trat als scharfer Kritiker von NATO und USA auf – jedes Militärbündnis und jeder Staat muss sich selbstverständlich gefallen lassen, aus politischen Gründen öffentlich kritisiert zu werden.
Doch Daniele Ganser rutschte Schritt für Schritt ins Milieu der Verschwörungstheorien ab: Dunkle Machenschaften vermutete er hinter den Terroranschlägen vom 11. September; hinter vielen Übeln der Welt – einschließlich dem Ukraine-Krieg – stecken aus seiner Sicht „westliche“ Mächte. Oft bleibt Ganser dabei bewusst vage: Er „stellt nur Fragen“, er empfiehlt bloß bestimmte Medien – etwa „Russia Today“ oder „KenFM“, während er von öffentlich-rechtlichen Sendern abrät.
Damit wurde er zum Star der Verschwörungstheoretiker-Szene, mit Kontakten tief hinein in die Esoterik-Community. Für Ganser ist das ein gutes Geschäft: Er füllt mittlerweile große Hallen und ist ein gefragter Vortragender. Auch wenn zu vermuten ist, dass Ganser noch lange aktiv bleiben wird und große Highlights seines Schaffens erst folgen werden, bekommt er schon jetzt ein „Goldenes Brett fürs Lebenswerk“.
Was war der größte unwissenschaftliche Unsinn des Jahres?
Das „Goldene Brett vorm Kopf“ ist ein Negativpreis, vergeben von den Wiener Skeptikern. Mit ihm werden Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die mit wissenschaftlich widerlegten Thesen Geld, Ruhm oder Einfluss anstreben, obwohl sie es eigentlich längst besser wissen müssten. Von Wunderheilern bis zur Wünschelrute – die Welt des esoterischen Unsinns ist groß und weit. Bei der Verleihung des „Goldenen Bretts“ werden die Jahreshighlights präsentiert und das herausragendste von ihnen gekürt.
Ein Abend zum Lachen, zum Kopfschütteln und zum Klügerwerden.
Über 300 Einreichungen haben uns in diesem Jahr ereilt. Die Jury fasst diese zur Short-List der Top-3-Nominierten zusammen: Politologin Ulrike Guerot, der Finanzwissenschaftler Stefan Homburg und der Fernsehintendant Ferdinand Wegscheider stehen auf der Shortlist für den Negativpreis für antiwissenschaftliche Schwurbelei – mehr auf der Seite zum Event. Wer gewinnen wird, warum und auch wer den Preis „Goldenes Brett für das Lebenswerk“ sein/ihr eigen nennen darf erfahrt ihr am 5. Oktober 2023 ab 19:30!
Ganz besondere Koryphäen der Esoterik-Szene, die sich über viele Jahre hinweg mit beeindruckendem Unsinn einen Namen gemacht haben, haben außerdem seit 2012 die Chance auf das „Goldene Brett fürs Lebenswerk“.
In Österreich wird der Preis von den Wiener Skeptikern (GWUP Wien, Gesellschaft für Kritisches Denken) seit 2011 jährlich vergeben.
Jahr | Preisträger ‚Goldenes Brett‘ | Preisträger ‚Lebenswerk‘ |
---|---|---|
2011 | Peter-Arthur Straubinger | nicht vergeben |
2012 | Harald Walach | Erich von Däniken |
2013 | Homöopathen ohne Grenzen | Rüdiger Dahlke |
2014 | Xavier Naidoo | Jochen Kopp – Kopp Verlag |
2015 | Stefan Lanka | Matthias Rath |
2016 | Ryke Geerd Hamer | Zentrum der Gesundheit |
2017 | Peter Fitzek | Cornelia Bajic und Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte |
2018 | Christoph Fasching und das Krankenhaus Nord | Demeter |
2019 | Hevert Arzneimittel | Granderwasser |
2020 | Sucharit Bhakdi | Ken Jebsen |
Aufklärung und Konsumentenschutz
Viele Menschen sind fasziniert von den wundersamen Erzählungen der Pseudo- und Parawissenschaften. Wir möchten darüber aufklären, was von Astrologie, Homöopathie, Quantenmystik, Radiästhesie und ähnlichen Theorien zu halten ist, und welche Gefahren von ihnen ausgehen. Wichtige Informationen zu diesen Themen finden Sie auch beim Deutschen Konsumentenbund und der GWUP.
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Finde ich großartig und das würde ich mir für die deutschen Skeptiker und Humanisten ebenfalls wünschen! GBS, HVD, PdH, GWUP haben so viele gemeinsame Interessen, aber streiten sich oft über Kleinigkeiten. Gemeinsam sind wir stärker!
Danke. Ein zartes Pflänzchen, das gehegt werden will.
Auch hier machen wir etwas zusammen:
https://humanismus.at/global-skeptics-in-the-pub/
An dem nächsten Krieg habt Ihr Mitschuld, die humanisten.de ist genauso USA gelenkt wie Eure Seite vollkommen verrückt, macht die Augen zu und labert Euch ins Delirium.
Ich habe persönliche Informationen aus dem Post gelöscht.
Warum?
Das Recht auf Persönlichkeitsschutz wird auch als “Allgemeines Persönlichkeitsrecht” bezeichnet. Dieses Recht schützt die persönliche Ehre, das Privatleben, die Privatsphäre und die persönliche Identität eines Individuums.
In Deutschland und Österreich sind relevante Paragrafen zum Persönlichkeitsschutz in gesetzlich verankert:
Deutschland:
Österreich:
Danke.