Der Humanistische Verband Österreich (vormals Freidenkerbund) ist eine in der Tradition der europäischen Aufklärung stehende Gesinnungsgemeinschaft, die sich den Werten der Demokratie und Menschenrechte verpflichtet fühlt. Sein Bestreben richtet sich darauf, in Verbindung von Humanismus mit Wissenschaft Orientierung zu bieten und eine säkulare, kritisch-rationale Weltschau, die zur Verbesserung menschlicher Lebensverhältnisse beiträgt, zu vermitteln.
Wofür steht der HVÖ?
Vernunft – Menschlichkeit – Daseinsfreude
- Für freies, kritisches und selbständiges Denken
- Für Menschenrechte und Selbstbestimmung
- Für einen säkularen Staat mit Freiheit für Religion und von Religion
- Für Vernunft und Aufklärung in der Politik
- Für ein wissenschaftliches Weltbild auf Basis von Evidenz
- Für Lebensfreude und eine positive Einstellung zu Körper und zu Sexualität
- Für den modernen Lebenskundeunterricht
- Für eine kritische Haltung gegenüber Religionen und Ideologien, die freies Denken behindern und eine Nähe zu totalitären Ideen aufweisen
Religionskritik
Religionen haben sicher auch positive Auswirkungen in Richtung Motivation zu Gemeinsamkeit, Identität und Lebenshilfe. Aber um welchen Preis?
Religionen wirken tief in die Gesellschaft und in die Psyche jedes einzelnen hinein.
Dort bewirken sie in unterschiedlichem Ausmaß
- Fremdbestimmung
- Statik im Denken
- Ungleichbehandlung
- Hierarchiegläubigkeit
- Bildungs- und Wissenschaftsfeindlichkeit
- Körperfeindlichkeit und das
- Wahrheitsbesitzdenken
Sie berufen sich auf Überlieferungen, die jeweils einer Auslegung bedürfen. Diese ist von vielen Faktoren abhängig und kann im Einzelfall völlig gegensätzlich ausfallen, wodurch der Willkür Tür und Tor geöffnet ist. Jedenfalls dient sie aber meist den Interessen der jeweiligen Machthaber und selten denen der gläubigen Bevölkerung.
Unterm Strich fällt die Beurteilung der kirchlichen Aktivitäten katastrophal aus:
Das Ergebnis nach Jahrhunderten der kirchlichen Tätigkeit sind ungeheure Reichtümer auf Seiten der Kirche, die allein in Österreich in die Milliarden gehen, während die Gläubigen ihr letztes Hemd gegeben haben, um ihr Seelenheil zu retten. Zurück blieb ein Heer von Hilflosen, Betrogenen und Ausgebeuteten. In den meisten Fällen sind die “Spenden” nicht freiwillig erfolgt. Wenn zur Zeit der Hexenprozesse jemand “angesagt” wurde, endete das fast immer mit der Verurteilung zum Scheiterhaufen und Einziehung der Güter. Während der Gegenreformation wurden die Protestanten gezwungen, wieder katholisch zu werden. Weigerten sie sich, hatte das meist die Beschlagnahme des Besitzes und die Ausweisung zur Folge, oft auch die Exekution. Alle diese Unrechtgüter flossen in das bald riesige Vermögen der Kirche. (Goethe: “Die Kirche hat einen großen Magen!”) Nach den diversen Umbrüchen, in denen die Kirche dieses Vermögen teilweise verloren hat, wurde beschlossen, die Kirche dafür mit einer jährlichen Zahlung zu entschädigen, sie macht derzeit in Österreich rund 44 Millionen Euro aus. Über diese Zahlungen wirkt die Ausbeutung unserer Vorfahren Jahr um Jahr nach.
Das gesellschaftliche Ergebnis ist noch viel katastrophaler. Denn welche Defizite Fremdbestimmung, statisches Denken, Stammesdenken, Realitätsprobleme und Bildungsfeindlichkeit haben, das lässt sich natürlich nicht berechnen. Wir erkennen aber ganz klar den riesigen Unterschied im Lebensstandard und in der Lebensqualität von religiös geprägten Ländern und säkular geführten Ländern.
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