Religionsunterricht findet nicht statt – warum wohl?
Der Religionsunterricht beginnt zu bröckeln. Nicht weil die Schüler*innen sich abwenden, das auch, nein, weil es immer weniger Lehrer gibt, die sich dem „missio canonica“ unterwerfen wollen, der kirchlichen Lehrbefugnis, mit allen möglichen Auflagen, nämlich dass sie mit den offiziellen kirchlichen Lehren vertraut und ihnen verpflichtet sind. Das bedeutet u.a. auch, wie ich im Bekanntenkreis selbst erlebt habe, dass eine junge Frau zum Kardinal zitiert wird, wenn diese sich scheiden lässt.
Dass der Religionsunterricht fest im Schulwesen so fest verankert ist, obwohl er ein Anachronismus ist und aus einer Reihe von Gründen nicht ins Bildungswesen gehört, verdankt Österreich einem nach wie vor gültigen und aufgrund der Feigheit unserer Politiker auch nie aufgekündigten Konkordat, das in der Zeit des Klerikal-Faschismus 1933/34 zwischen dem Kanzler der Ersten Republik Engelbert Dollfuß und dem Heiligen Stuhl unter Papst Pius XI abgeschlossen wurde.
Bisher war der Religionsunterricht ein beliebter, nicht zu schwererer Job. Dass man allerlei krude Weisheiten und Bibelzitate dabei zum Besten geben muss, mit denen man sich nicht identifizieren kann, wurde durch eine relativ ruhige Kugel wieder wettgemacht. Aber in letzter Zeit wird es immer schwerer, die Sache des Jesus von Nazareth zu verteidigen: 20 Jahre Vertuschung von Kinderschänderei und die damit verbundenen Lügen des Ex-Papstes, die Kirche segnet wieder Waffen in Russland, die latente Homophobie, das Durchsickern von Wahrheiten aus der „Kriminalgeschichte“ der Kirche (Karlheinz Deschner), die Einstellung der Kirche zur Rolle der Frau und die strikte Gegnerschaft zur Schwangerschaftsunterbrechung und zur Sterbehilfe, die Finanzskandale im Vatikan, die langsam bekanntgewordene Rolle des Vatikan gegenüber dem Faschismus im 20. Jahrhundert und vieles mehr.
Heute nicht mehr so relevant
Aber jetzt wächst eine Generation heran, die sich mit all dem nicht mehr so leicht abfindet und deren Unterweisung durch selber denkende Religionslehrer und nicht mehr durch Gehirnwäsche zelotischer Apologeten erfolgt ist. „Missio“ hin oder her. Die liberaleren Religionslehrer kann man in der Situation nicht rausschmeißen.
Die unten angeführten Zitate sind dem Blog von Alois Schöpf (Schöpfblog) entnommen. Er zitiert Originaltexte, Wikipedia-Einträge und Unterrichtsunterlagen offizieller kirchlicher Stellen. Sie definieren moralische Standpunkte der katholischen Kirche, die von einer überwiegenden Mehrheit unserer säkularen Gesellschaft insbesondere auch vor dem Hintergrund der Deklaration der Menschenrechte strikt abgelehnt werden. Das wird mehr und mehr auch dem hartgesottensten Religionslehrer klar. Dennoch werden sie parallel zum neu eingeführten Ethikunterricht im Religionsunterricht und sehr wahrscheinlich auch von jenen Lehrern vorgetragen, die in Zukunft sowohl Religion als auch Ethik unterrichten dürfen.
Jeder möge sich in diesem Zusammenhang selbst ein Urteil über die Textzitate bilden und sich dabei folgende Fragen vorlegen:
- Sind die von der kirchlichen Lehrmeinung offiziell vertretenen Verhaltensregeln mit der heutigen Zeit noch vereinbar oder sind sie nicht vielmehr eine Aneinanderreihung von mit Vehemenz vertretenen Menschenrechtsverletzungen?
- Ist der Opportunismus und die Bequemlichkeit, aus denen heraus auch heute noch Kinder getauft und einer Vereinigung in einem Alter zugeschlagen werden, in dem sie sich noch nicht selbst frei entscheiden können, angesichts eines kruden mittelalterlichen Denkens nicht ein massiver Vorstoß gegen die Verantwortung als Erziehungsberechtigte?
- Was ist das für ein Staat, der es zulässt, dass in den von ihm beaufsichtigten Schulen ethische Grundsätze gelehrt werden dürfen, die in vielen Bereichen als medizinisch bedenklich, psychologisch zu Neurosen führend und mit den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften nicht übereinstimmend eingestuft werden müssen?
- Was ist das für ein Staat, der für die ihm Schutzbefohlenen eine Zweiklassengesellschaft ethischer Lehren zulässt und damit von vornherein in allen gesellschaftspolitischen Fragen unüberbrückbare Gegensätze schafft, welche den für eine Demokratie notwendigen Grundkonsens zerstören.
- Obgleich es von katholischen Lehrkanzeln herab heute üblich ist, die totalitären Grundzüge der christlichen Lehre mit beschaulichen und meist kitschigen Geschichten zu kaschieren, ändert dies nichts an der Gültigkeit vieler von mangelnder Humanität gekennzeichneter ethischer Urteile, denen Religionslehrerinnen und Religionslehrer in Ausübung ihres Berufes verpflichtet sind, auch wenn sie, um nicht ausgelacht oder verspottet zu werden, wortreich darüber hinwegschwafeln.
Die kirchliche Lehrmeinung
Masturbation
Masturbation ist die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen. Tatsache ist, dass sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken, weil der frei gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich widerspricht. Der um ihrer selbst willen gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt die von der sittlichen Ordnung geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe realisiert.
Die humanistische Perspektive: Tatsächlich ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Masturbation nicht nur nicht schädlich, sondern sogar positiv fürs Sexualleben auch mit Partner*in sein kann. Speziell dann, wenn die jungen Menschen sich als sexuelles Wesen entdecken und damit eine gesunde Beziehung zu ihrem Körper aufbauen. Außerdem: Es geht niemanden was an.
Pornographie und Prostitution
Pornografie (Schaustellung des Körpers als bloßes Objekt der Lüsternheit) und Prostitution (Erniedrigung des eigenen Körpers zur Handelsware und zur fleischlichen Lust) sind schwere Verstöße gegen die Geschlechtsordnung, die nicht nur die Würde der betroffenen Personen verletzen, sondern auch eine Geißel der Gesellschaft darstellen.
Der Heilige Stuhl sieht die Medienschaffenden, die staatlichen Autoritäten, die Kirche und religiösen Gruppen, aber auch Eltern und Erzieher in der Verantwortung, die Folgen der Pornografie zu bekämpfen. Die Kirche hält „das Recht auf Intimität für den ehelichen und familiären Bereich“ für besonders schützenswert. Von den staatlichen Kräften erwartet sie, die Herstellung und Verbreitung pornographischer Materialien – vor allem in ihrer organisierten Form – zu verhindern.
Die humanistische Perspektive: Prostitution gab es schon immer in jeder Gesellschaft und sie erfüllt einen wichtigen Zweck, auch wenn es natürlich Schattenseiten wie Menschenhandel und Zwangsprostitution gibt. Die Lösung dafür ist aber nicht Verdammen und Verbieten, sondern die Durchsetzung der Gesetze und der Menschenrechte, und aktive Hilfestellung für Menschen in schlechten Situationen.
Die Pornographie kann billig produzierte Massenware, aber auch künstlerischer Ausdruck sein. Es steht keiner Kirche zu, anderen vorzuschreiben, was sie vor der Kamera oder einem Bildschirm machen.
Keuschheit
Jugendliche sollen über die Würde, die Aufgaben und den Vollzug der ehelichen Liebe am besten im Kreis der Familie selbst rechtzeitig in geeigneter Weise unterrichtet werden, damit sie, an keusche Zucht gewöhnt, im entsprechenden Alter nach einer sauberen (sic!) Brautzeit in die Ehe eintreten können.
Freiheit der Partnerwahl wird durch den vorehelichen Vollzug des Geschlechtsakts behindert, d.h. er soll unterbleiben.
Die humanistische Perspektive: Jugendliche sollen in frei gewählten Partnerschaften die volle Bandbreite der geistigen und geschlechtlichen Beziehung kennenlernen, sich darin weiterentwickeln und dann für eine Beziehungsform entscheiden können. Ob das mit der ersten Partnerin, dem ersten Partner oder erst nach mehreren Versuchen klappt, geht niemanden was an. Der Druck, eine zu früh eingegangene Partnerschaft, wenn sie beide Partner unglücklich macht, unendlich weiterzuführen, kann ein oder zwei Leben sehr negativ beeinflussen.
Schwangerschaftsabbruch
Seit dem ersten Jahrhundert hat die Kirche es für moralisch verwerflich erklärt, eine Abtreibung herbeizuführen. Diese Lehre hat sich nicht geändert und ist unveränderlich. Eine direkte, das heißt eine als Zeit oder Mittel gewollte, Abtreibung stellt ein schweres Vergehen gegen das sittliche Gesetz dar: „Du sollst . . . nicht abtreiben noch ein Neugeborenes töten.“ „Gott, der Herr des Lebens, hat nämlich den Menschen die hohe Aufgabe der Erhaltung des Lebens übertragen, die auf eine menschenwürdige Weise erfüllt werden muss. Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuungswürdige Verbrechen“.
Ein Konflikt besteht darin, dass Menschenrechte jedoch für geborene Menschen vorgesehen sind.
Die humanistische Perspektive: Schwangerschaftsabbruch ist ein normaler medizinischer Eingriff, der von der Frau und eventuell ihrem Partner verantwortet werden sollte. Die Natur ist der häufigste Grund für abgebrochene Schwangerschaften. Daher ist er auch bei menschlicher Entscheidung als natürlich anzusehen, insbesondere soweit er nicht leidensfähige Wesen betrifft.
Empfängnisverhütung
Die Kirche hat immer das intrinsische Übel der Empfängnisverhütung gelehrt, dh. jeder absichtlich unfruchtbaren Ehe. Diese Lehre ist als endgültig und unverbesserlich anzusehen. Empfängnisverhütung steht der Keuschheit in der Ehe ernsthaft entgegen; es widerspricht dem Wohl der Weitergabe des Lebens (der Fortpflanzungsaspekt der Ehe) und der gegenseitigen Hingabe der Ehegatten (der Einheitsaspekt der Ehe); es schadet der wahren Liebe und leugnet die souveräne Rolle Gottes bei der Weitergabe des menschlichen Lebens.
Die humanistische Perspektive: Die eigene Entscheidung über die Fortpflanzung ist eine wichtige Errungenschaft der modernen Gesellschaft. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gleichberechtigung von Frau und Mann und für die Möglichkeit, das eigene Leben zu gestalten. Sex als unverbindliche Quelle von Glück und Freude, ob in oder außerhalb einer fixen Partnerschaft, ist Privatsache und nicht verwerflich, im Gegenteil.
Vorgeburtliche Untersuchung
Daraus ergibt sich, dass zur Vornahme einer vorgeburtlichen Untersuchung eine sittlich vertretbare Begründung vorliegen muss und dass immer auch die Zielsetzung zu beachten ist. Sittlich verwerflich ist sie, wenn sie mit dem Ziel der Abtreibung vorgenommen wird. Nur jene Form von vorgeburtlicher Untersuchung ist sittlich erlaubt, die von der positiven Wertung jedes menschlichen Lebens ausgeht und auf die Bewahrung des ungeborenen Kindes ausgerichtet ist.
Wo sich bei einer vorgeburtlichen Untersuchung herausstellt, dass bei dem ungeborenen Kind eine genetisch bedingte Schädigung vorliegt, ist das ein Hinweis darauf, dass hier die Eltern des Kindes, besonders die Mutter, aufgerufen sind, ihre Entscheidung für das Kind, nicht gegen es zu treffen und ihm ihre gesamte Zuwendung zu schenken.
Andererseits sind aber auch die negativen Seiten der vorgeburtlichen Untersuchung zu bedenken. Häufig werden nämlich solche Untersuchungen schon mit der Absicht vorgenommen, ein behindertes oder krankes Kind gar nicht erst auszutragen. Hier besteht die Gefahr, dass die pränatale Diagnostik unter die Zielsetzung des Schwangerschaftsabbruchs gerät. Eine solche Zielsetzung zeigt sich, wenn in Kliniken schon vor der Untersuchung die Zustimmung der Mutter eingeholt wird, bei Feststellung einer nichtbehebbaren Schädigung einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. Hier wird die vorgeburtliche Untersuchung zu einem Druckmittel gegen Schwangere, ein geschädigtes Kind auf jeden Fall töten zu lassen.
Die humanistische Perspektive: Vorgeburtliche Untersuchungen tragen dazu bei, eine glückliche, gesunde Familie zu ermöglichen. Das Vermeiden von Leid ist ein wichtiger humanistischer Wert, und das ist eine Methode dafür. Wenn man im Fötus-Stadium oder schon vorher mit genetischen Untersuchungen weiß, dass ein zukünftiges Kind nur ein kurzes und leidvolles Leben haben kann, während die Familie später auch ein gesundes, glückliches Kind haben könnte, ist es angebracht, diese Untersuchungen als große Entwicklung der Wissenschaft anzusehen. Und wieder: Sie sind freiwillig und niemand sollte anderen vorschreiben, wie sie zu ihren Entscheidungen über die eigene Fortpflanzung kommen.
Künstliche Befruchtung
Künstliche Befruchtung gilt als Sünde. Denn künstliche Befruchtung nach dem in-vitro-Verfahren ist ein Eingriff in die Schöpfung – und damit eine schwere Sünde.
Die lehramtliche Meinung der katholischen Kirche ist eindeutig. Sie lehnt jede Form der künstlichen Befruchtung bei Menschen ab. Die Grundlagen dieser Lehre finden sich in der Instruktion „Donum Vitae“.
Die humanistische Perspektive: Die künstliche Befruchtung, heute praktisch ohne Risiken, ist eine große Leistung der medizinischen Wissenschaft. Sie ermöglicht Paaren, die sich nach Kindern sehnen, diesen Wunsch zu erfüllen.
Homosexualität
Homosexuelle Handlungen werden grundsätzlich abgelehnt v.a. auch wegen Zeugungsunfähigkeit. Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Homosexuelle sind wie Heterosexuelle dazu eingeladen, ihre Sexualität nach ihren Möglichkeiten in das Ganze ihrer Persönlichkeit zu integrieren.
Die katholische Lehre verurteilt homosexuelle Handlungen als hochgradig unmoralisch, gleichzeitig fordert sie, homosexuellen Menschen mit „Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen“ und sie nicht „in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen“.
Die humanistische Perspektive: Die Behauptung, Homosexualität sei widernatürlich, ist völlig willkürlich. Sexualität in all ihren Spielarten gehört zum Menschsein und ist Privatsache. Sex kann eine wesentliche Quelle von Freude und Glück in und außerhalb von Beziehungen sein.
Beihilfe zum Suizid
Die Selbstmordabsicht eines anderen zu teilen und ihm bei der Ausführung durch die sogenannte „Beihilfe zum Selbstmord“ behilflich zu sein, heißt Mithelfer und manchmal höchstpersönlich Täter eines Unrechts zu werden, das niemals, auch nicht, wenn darum gebeten worden sein sollte, gerechtfertigt sein kann. „Es ist niemals erlaubt – schreibt mit überraschender Aktualität der hl. Augustinus –, einen anderen zu töten: auch wenn er es wollte, ja selbst, wenn er, zwischen Leben und Tod schwebend, fleht, ihm zu helfen, die Seele zu befreien, die gegen die Fesseln des Leibes kämpft und sich von ihnen zu lösen sucht; es ist nicht einmal dann erlaubt, wenn ein Kranker nicht mehr zu leben imstande wäre.“
Die humanistische Perspektive: Zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch die Entscheidung über den eigenen Tod dazu. Nur der Mensch kann mit sich selbst ausmachen, wann und wie er aus dem Leben scheidet. Das ist besonders relevant, wenn das Sterben mit großem Leid verbunden ist.
Politische Realität und gängige Anschauungen
In so gut wie allen genannten Punkten ist die herrschende Meinung der Bevölkerung der kirchlichen Lehrmeinung so gut wie diametral entgegengesetzt und mit entsprechenden Gesetzeswerdungen bereits besiegelt. Erst unlängst ist das Gesetz zum assistierten Suizid in Kraft getreten. Dabei haben die Vertreter der Glaubensgemeinschaften einen heftigen Abwehrkampf geführt gegen die vom Verfassungsgericht verlangte Liberalisierung des Gesetzes. Das führte dazu, dass es zwar eine neue Regelung gibt, die aber den Sterbewilligen wegen der eingeführten Restriktionen (Genehmigung von 2 Ärzten, einer Palliativmediziner) vor eine unmögliche Situation stellt, so dass man sagen kann, dass das Gesetz torpediert wurde.
Der Einfluss der Kirche auf das Intimleben der Menschen geht seit der Erfindung der Pille in den 60er Jahren gegen Null. Kaum jemand lässt sich heute noch vorschreiben, mit wem oder wann er/sie ins Bett geht. Synchron damit ist auch der restliche Einfluss der Kirche auf die Menschen gesunken. Die Mitgliederzahlen leiden seit Jahrzehnten an permanenter Schwindsucht. Die Entwicklung ähnelt einer radioaktiven Zerfallskurve, die von der Kirche aus Verzweiflung an der Realität etwas anders dargestellt wird. (Siehe Artikel von B. Bárány). Anzunehmen ist, würde die Kirche nicht am permanenten finanziellen Tropf des Staates hängen, ginge die Entwicklung noch viel schneller vonstatten. Gleichzeitig mit den Religionslehrern sinkt auch die Anzahl der einheimischen Priesteramtsanwärter, die dieses Jahr auf eine einstellige Zahl gesunken ist.
In diesem Umfeld ist der Beruf des Religionslehrers unattraktiv geworden, zumal es in unserer Zeit auch andere berufliche Chancen gibt. Laut Konkordat sind der Kirche 2 Wochenstunden Religion zugesichert worden. Wenn schon die Legislative zu feig ist, dieses bald 100 Jahre alte Gesetz abzuschaffen, obwohl es überholt ist und Religion in der Schule nichts verloren hat, weil es mit Bildung nichts zu tun hat, und im Fall des Islam sogar gesellschaftsgefährdend und -spaltend ist, wird es eben der Markt regeln und es werden sich hoffentlich bald keine Lehrer mehr dafür hergeben, Kindern Märchen als absolute Wahrheit zu verkaufen.
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