Radio-Athikan-Podcast, Folge 27
In der neuesten Folge des Radio-Athikan-Podcasts beschäftigen sich Eva, Tom und Balázs mit dem neuen angeblichen Segen der römisch-katholischen Kirche für „irreguläre Beziehungen“ (unter anderem für gleichgeschlechtliche Paare), dem Begriff „Zeichen“, den Unterschieden zwischen mitteleuropäischen Ländern und den USA im Hinblick auf die Trennung von Religion und Staat, und schließlich einem seltsamen Fall von staatlicher Kirchenfinanzierung durch die Hintertür.
Im Dezember 2023 wirbelte die Ankündigung aus dem Vatikan, dass Priester ab sofort gleichgeschlechtliche Paare segnen dürfen, viel Staub auf. Bei genauer Betrachtung der Regeln und der Reaktionen darauf ist die römisch-katholische Kirche damit jedoch nicht weniger homophob und ausgrenzend geworden. Wie sind unverheiratete Paare gegenüber Müllabfuhrfahrzeugen und Rolltreppen schlechter gestellt? Nehmen Bischöfe und Kardinäle das Dogma vom unfehlbaren Papst noch ernst? Ist eine Kirchenspaltung der einzige Weg, wie das Christentum sich „weiterentwickeln“ kann?
Ein islamistischer Politiker stirbt an Herzinfarkt, kurz nachdem er in einer Rede vom „Zorn Allahs“ sprach. Ist das ein Zeichen? Wofür? Was ist überhaupt ein Zeichen, wie analysiert man solche Behauptungen?
Das Bundesverwaltungsgericht in Deutschland bestätigt den bayerischen „Kreuzerlass“, gleichzeitig sind in Bundesstaaten-Parlamenten in den USA Satan-Krippen ausgestellt. Während die US-Gesellschaft regional noch immer öffentlich das Christentum lebt und zelebriert, sagt dort die Verfassung viel deutlicher, dass Religionen und Staat getrennt sind. In Deutschland wiederum habe ein „zentrales Symbol des christlichen Glaubens“ keinen „Werbeeffekt“, sei also keine „Identifikation mit einem bestimmten Glauben“.
In Ungarn gibt es seit 2021 jedes Jahr im Dezember staatliche Zahlungen an Geistliche. Die Zahlung betrug im Jahr 2023 umgerechnet etwa 3.900 € – doch mindestens eine Diözese verlangt von den Empfängern, zwei Drittel umgehend in einen Fonds des Bischofs einzuzahlen. Wie unterscheidet sich das von der Praxis in Orden, die Gehälter ihrer Mitglieder einzubehalten, und ist das nicht eine Art staatliche Kirchenfinanzierung durch die Hintertür?
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