Schaden von Blasphemiegesetzen | UN Eingaben

Foto von Xabi Oregi on Pexels
Foto von Xabi Oregi on Pexels

Humanists International hat in zwei schriftlichen Eingaben an die Vereinten Nationen die Bedrohung durch Anti-Blasphemie-Gesetze und deren Verletzung des Rechts auf Religions- und Glaubensfreiheit hervorgehoben.

Als Reaktion auf zwei Anfragen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte hat Humanists International Stellungnahmen eingereicht, in denen die Schädlichkeit von Blasphemiegesetzen hervorgehoben wird.

Diese Forderungen gingen aus zwei separaten UN-Resolutionen hervor, einer des Menschenrechtsrats in Genf und einer der Generalversammlung in New York.

Die Einreichungen legen den internationalen Rechtsrahmen für Blasphemiegesetze dar und stützen sich dabei auf die Arbeit zahlreicher UN-Sonderberichterstatter und UN-Instrumente wie den Allgemeinen Kommentar 34 und den Aktionsplan von Rabat.

Humanists International wies auch darauf hin, dass Blasphemiegesetze das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit verletzen und nicht nur das Recht auf freie Meinungsäußerung, wie oft behauptet wird. Für viele Humanisten und andere Religions- und Glaubensminderheiten kann die bloße Bekundung ihrer Religions- oder Glaubensfreiheit als Blasphemie angesehen und als solche abgestempelt werden. In der Einreichung wurden hierfür zahlreiche Beispiele genannt; sowohl im Hinblick auf die nichtreligiösen als auch auf andere religiöse Minderheiten.

Der Beitrag stützte sich auf die von den Mitgliedsorganisationen von Humanists International bereitgestellten Informationen und skizzierte die praktischen Schäden der Blasphemiegesetze. Dazu gehörten Selbstzensur, Diskriminierung, Verfolgung und außergerichtliche Gewalt.

Im Juli letzten Jahres, auf der 53. Sitzung des Menschenrechtsrats, hat die Organisation Islamischer Staaten (OIC) eine Resolution durchgesetzt die die Schändung heiliger Bücher verurteilte und den jahrelangen UN-Konsens darüber bedrohte, wie religiöse Intoleranz im Einklang mit dem Völkerrecht bekämpft werden kann. Humanisten International eine Stellungnahme abgegeben Damals lehnte er den Ansatz der OIC ab.

In dieser Resolution wurde die Einberufung eines Gremiums zu religiösem Hass gefordert, in dem sich Humanists International einer Erklärung anschloss, in der die Verpflichtung zu einem konsensbasierten Ansatz gegen religiösen Hass und Hassreden bekräftigt wurde. In der Resolution wurde auch ein Bericht über die Bekämpfung von religiösem Hass gefordert, worauf die Vorlage von Humanists International reagierte.

Darüber hinaus verabschiedete die OIC im Dezember 2023 in der UN-Generalversammlung eine Resolution zum Thema „Bekämpfung von Intoleranz, negativen Stereotypen, Stigmatisierung, Diskriminierung, Aufstachelung zu Gewalt und Gewalt gegen Personen aufgrund von Religion oder Weltanschauung“. In dieser Resolution wurde auch ein Bericht des Generalsekretärs gefordert, der Beiträge der Zivilgesellschaft einforderte, worauf Humanists International antwortete.

Views: 10

Dr. Andreas Gradert

Andreas Gradert studierte Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Psychologie an der University of Liverpool, Wirtschaftswissenschaften am MIT und Mediation am Wifi Salzburg und bei Lis Ripke.

Seit 2022 Präsident des Humanistischen Verbandes Österreich, früher im Präsidium Lebenshilfe Salzburg, nun im Präsidium Die Konfessionsfreien | Atheisten Österreich | giordano bruno stiftung Österreich, aktiv in der EU Fundamental Rights Agency | GWUP | Effektive Altruisten und verschiedenen Menschenrechtsorganisationen.

You may also like...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.