Was ist Humanismus?
Humanismus ist ein Lebenskonzept auf Basis von wirklichkeitsbasiertem Denken als Antagonismus zu einem fremdbestimmten, glaubensbasierten Lebensentwurf ohne Evidenz, nur auf Basis von Offenbarung und Tradition.
Ein höheres Wesen spielt in dieser Denkweise keine Rolle, die Selbstreflexion gelingt ohne Gott, der auf der Welt schon viel Unheil angerichtet hat. Wenn wir an etwas glauben, dann an den Menschen und seine Träume, sein schöpferisches Potenzial und seine Kraft, sein Leben zu verändern und ihm einen selbst gewählten Sinn zugeben.
Daraus erfließt notwendig eine ethische Haltung, die auf seinen genetischen Anlagen beruht und die seiner Art gerecht wird. Es ist eine Ethik, die auf der Basis heutiger Erkenntnisse unter den Menschen selbst verhandelt wird. Sie schaltet das Individuum nicht gleich, sondern lässt es in seiner Einzigartigkeit erblühen.
Daraus ergibt sich in der Praxis eine antropophile, empathische, freiheitsliebende, tolerante, aber religionskritische Haltung, die die Welt mit großer Neugier und Lernbereitschaft betrachtet. Andere Menschen respektiert man aus Prinzip, auch wenn man ihre Meinung nicht teilt. Eine missionarische Ader hat der Humanismus nicht, außer wenn es um Selbstverständlichkeiten wie Menschenrechte und Gerechtigkeit geht.
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