Die Ideologie ist ein wildes Tier
Denn wenn sich die Ideologie über den Humanismus erhebt, dann führt sie unweigerlich zu Zerstörung und Krieg.
Ein Krieg kennt keine Gnade, er hinterlässt nicht nur direkte Opfer, sondern reißt Wunden in die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Umwelt und die Menschen. Ein Krieg war niemals im Interesse der Menschen. Krieg bringt Hunger, Elend und steht über jeglicher Moral.
Ein Blick auf den Konflikt zwischen Israel und Iran zeigt deutlich, wie die Ideologie ein ganzes Volk in Ketten legen kann. Seit 45 Jahren hält ein Regime Millionen Menschen in einen Zustand des Mangels und der Unterdrückung – Mangel an Menschenrechten, an Frauenrechten, an Kinderrechten, an Rechten der Natur. 45 Jahre Sanktionen. 45 Jahre, in denen die iranische Bevölkerung gezwungen sind, eine Ideologie mitzutragen, mit der sie sich weder identifizieren kann, noch, dass sie sie haben will. Über 85 Millionen Menschen, die die Last einer Theokratie auf ihren Schultern tragen müssen.
Das Erste, was ein solches Regime tut, das ist den Humanismus abzuschaffen. Wo Menschenrechte, Frauenrechte und Kinderrechte kriminalisiert werden, da sitzen die, die für Wissenschaft, Philosophie, Menschenrechte und Feminismus eintreten, in Gefängnissen. Ideologie dominiert. Sie duldet keine Abweichung.
Nun stellen sich viele die Frage: Wer trägt die Schuld an diesem Krieg? Iran? Israel?
Die Sozialwissenschaften lehren uns, dass kein Konflikt je eine Seite hat, die allein verantwortlich ist. Doch wer die Ideologie erkennt, weiß: Sie ist es, die das Blutvergießen antreibt. Die wahre Schuld trägt die Ideologie. Sie ist der unsichtbare, aber unaufhaltsame Motor dieser Gewalt.
Ich will mich nun nicht in soziologische und philosophische Debatten verlieren, sondern die nackten Tatsachen benennen. Tatsache ist, dass der Iran vor den jüngsten Raketenangriffen nicht einmal den Versuch unternommen hat, sein eigenes Volk zu schützen. Während 200 Raketen abgeschossen wurden, blieben die Menschen schutzlos. Laut Videos der Zivilbevölkerung befanden sich sogar iranische Flugzeuge noch in der Luft, als die Raketen losgingen. Es stellt sich die Frage: Wie viel ist das Leben eines Menschen wert, wenn die Ehre einer Ideologie auf dem Spiel steht?
Wieso ist ein Regime, das sich auf angeblich demokratische Wahlen beruft, nicht in der Lage, sein eigenes Volk rechtzeitig zu warnen und zu evakuieren? Wir leben in einer Zeit, in der Technologie keine Überraschungen mehr zulässt. Der Überraschungseffekt eines Angriffs ist ein Mythos, der längst entlarvt wurde. Die Weigerung des Regimes, die Menschen zu schützen, zeigt, dass ihm das Leben seiner Bevölkerung nichts wert ist.
Krieg ist kein abstraktes Phänomen. Es sind die Menschen, die die Last tragen – die Wirtschaft, die Umwelt, das tägliche Leben. Doch all das ist für jene, die in Ideologie verfangen sind, von keiner Bedeutung.
Ideologie ist ein wildes Tier, und wenn sie über dem Humanismus steht, verursacht sie einen Krieg. Ein Krieg ist nicht schön; ein Krieg hat nicht nur direkte Schäden, sondern verursacht auch Kollateralschäden. Schäden, die Wirtschaft, Umwelt und die Menschen betreffen. Noch nie war ein Krieg im Interesse der Menschen. Ein Krieg bringt Hunger, Not und steht über jeglicher Moral.
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